Was lange währt wird – doch noch – gut!
Vorab sei angemerkt und um Verständnis gebeten, dass das „wir“, welches die formal korrekte Ausdrucksweise eines Kollegialorgans darstellt, aus gegebenem Anlass und ausnahmsweise, vorliegend einmal dem „ich“ weicht, weichen muss!
Als der FC Rot-Weiß Erfurt, nach erklärter Masseunzulänglichkeit im Insolvenzverfahren, Anfang 2020, nicht mehr zu retten schien, machten sich, ein paar Monate später, sechs Männer, Dieter Steiger und Dr. Peter Kästner, als Vorstand, Franz Gerber als Investor und Dr. Steffen Böhm, Jochen Hofmann und ich, für den Aufsichtsrat, dessen zum Trotz und mit Freigabeerklärung wesentlicher Teile des Vereins bzw. der Ausgründung einer Spielbetriebs GmbH bezüglich der ersten Mannschaft, am und zum 01.07.2020 auf den Weg, den Verein nicht untergehen zu lassen.
Jetzt, über drei Jahre später und mit erfolgter Annahme des Insolvenzplans durch die Gläubigerversammlung, ist das Ziel, der Erhalt des FC Rot-Weiß Erfurt e.V. und eine wiedergegebene Verfügungsmacht der Mitglieder über ihren Verein, erreicht; der „Intensivpatient“ von der Krankenstation entlassen!
Vor diesem Hintergrund, gilt es Dank zu sagen, Dank an die eine Dame und die vier Herren im Vorstand, Ines Mummert, Lars Fuchs, Dr. Rolf Hildebrandt, Markus Hirche und Maik Nottrodt, welche im September 2020 die Geschäfte übernahmen und mit einem schier unermüdlichen Einsatz, auf das Ziel, den wirtschaftlichen Erhalt und die Konsolidierung des Vereins, hinarbeitend, den Grundstein hierzu legten! Dank auch an meine Mitstreiter im Aufsichtsrat, Dr. Steffen Böhm, Falk Bachhuber, Thomas Fiedler, Silvio Fiebig und den zwischenzeitig ausgeschiedenen Jochen Hofmann, welche arbeitsteilig dem Vorstand jederzeit zur Seite standen!
Dank an den Investor, Franz Gerber, der immer an diesen Verein und eine Zukunft für diesen geglaubt und hierfür gestritten, der Geld in die Hand nahm, als kaum noch jemand an den Verein geglaubt hat!
Dank an alle Mitarbeiter für die Treue in einer Zeit, in welcher oftmals nur der ausgesprochene Dank die Entlohnung war!
Dank an die Mitglieder und die Fans des Vereins, die diesem die Treue gehalten haben und für ihn eingestanden sind!
Dank an die vielen, unzähligen Unterstützer, in Wirtschaft und Politik und an die Spendengeber und Sponsoren des Vereins!
Und nicht zuletzt, und auch und gerade, einen großen Dank an den Insolvenzverwalter Olaf Spiekermann, der mit dem Tag der Geschäftsübernahme zielstrebig und im wahrsten Sinn des Wortes planmäßig auf dieses Ergebnis zugesteuert und es letztlich erfolgreich umgesetzt hat!
Der heutige Tag ist aber nicht nur ein Tag des Dankes, sondern auch der Mahnung; Mahnung dahingehend, dass die Demut und das im Sinn des Vereins und seiner Mitglieder erfolgte integrative Handeln gegenüber den Verbänden, der Wirtschaft, der Politik und jedermann, dass das Wirken in den letzten Jahren bestimmt hat, auch weiterhin das Agieren der Verantwortlichen leiten und prägen sollte! Ziel muss es weiterhin sein, einen wirtschaftlich konsolidierten und in allen Bereichen des sozialen Zusammenlebens integrierten Verein in die Zukunft zu führen. Stimmen die wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen, steht der Verein im täglichen Agieren zu seinen satzungsgemäß formulierten Eckpfeilern seines Handelns, sind die sportlichen Ziele, wie die Wiedererlangung des NLZ-Status, die Etablierung der Nachwuchsmannschaften in den höchstmöglichen Spielklassen und nicht zuletzt (wenn auch wirtschaftlich vom Verein losgelöst) ein sportlicher Höhenflug der ersten Mannschaft realisierbar.
Vor diesem Hintergrund nochmals allen Dank für das Erreichte!
Mit rot-weißen Grüßen
Reike Meyer
Aufsichtsratsvorsitzender