Neue Mitglieder braucht der Verein

Huettes-Kolumne_Newsbild.jpg

Tradition verpflichtet. So zumindest hält es der neue FC Rot-Weiß, indem er nun schon zum dritten Mal seine neuen Mitglieder, die im Laufe des Kalenderjahres dem Verein neu bzw. wieder beigetreten sind, mit einem Extraevent am 22.11. begrüßte.

Und dazu fuhr er einiges auf, nicht nur den Mannschaftsbus unserer 1. Mannschaft. Die gut 50 Anwesenden wurden von den beiden Vorständen Lars Fuchs und Dr. Rolf Hildebrandt mit viel Fach- und Hintergrundwissen durch die Katakomben, die VIP-Logen, den Parksaal sowie die heimische Spielerkabine im Steigerwaldstadion geführt und durften auch den „heiligen“ Rasen betreten. Mit Maxime Langner und Jeremiaha Maluze bildeten auch zwei aktuelle Spieler der Profimannschaft nicht nur Begleitschutz an dem kurzweiligen Abend, sondern standen gern für Fragen, Autogrammwünsche und Selfies zur Verfügung. Trotz frostiger Außentemperaturen herrschte zu keiner Zeit frostige Stimmung unter den Anwesenden.

Die beiden Vorstände machten u.a. auf die Schwierigkeiten bei der komplexen Nutzung des Steigerwaldstadions durch den FC Rot-Weiß aufmerksam. Wusstet ihr, dass wir wohl der einzige deutsche Fußballverein sind, der im heimischen Stadion immer zu Gast ist? Denn jeweils ca. drei Stunden vor und nach einem Heimspiel sieht man von Rot-Weiß quasi noch nichts bzw. nichts mehr im weiten Rund, weil alles aus der Geschäftsstelle im Cyriaksgebreite hergeholt bzw. wieder zurückgeschafft werden muss. Dabei sind wir doch im Stadionrund im Prinzip der alleinige Nutzer. Oder kann sich einer der Leser an eine Deutsche Leichtathletikmeisterschaft oder außer dem Eröffnungskonzert am 31.8.2019 mit Herbert Grönemeyer an ein anderes Rock- oder Schlagerkonzert im Steigerwaldstadion erinnern? „Glück auf, wann kommt der Steiger?“ möchte man dabei in Umwandlung des Steigerliedes anstimmen.

Sehr erschütternd fand der Verfasser dieser Zeilen übrigens auch die Ausführungen von Dr. Hildebrandt, dass mit der damaligen Abmeldung der 1. Mannschaft vom Spielbetrieb durch den Insolvenzverwalter und dem damit einhergehendem Verlust des Nachwuchsleistungszentrums unser Nachwuchs quasi zum Selbstbedienungsladen verkam, weil keinerlei Ausbildungs- oder sonstige Vergütungen für Spielerabgänge verbindend waren. Insofern hat dieser Verwalter uns quasi in der Entwicklung um Jahrzehnte zurückgeworfen. Es ist umso erstaunlicher, dass unsere Nachwuchsflaggschiffe U 19 und U 17 nun im 1. Jahr ihrer erneuten Bundesligazugehörigkeit nicht nur Lehrgeld zahlen, sondern schon erste Siege einfahren konnten. Und das, obwohl wir bei den Staffeleinteilungen durch den DFB nicht unbedingt gut bedient wurden. Denn wenn man z.B. nur die Position von Hertha BSC in der U19 einnehmen und so statt in Staffel E in der H spielen würde, hätten wir für die sieben Auswärtsspiele gut 700 km Fahrstrecke oneway weniger. Man muss keinen Mathe-Leistungskurs belegt oder gar die Zahlenkunde studiert haben, um zu wissen, dass das immense zusätzliche Kosten für uns bedeuten.

Bei den Mitgliederzahlen liegen wir übrigens auch dank der gut 50 Neuen mit nun rund 2.650 auf Platz 5 in der Regionalliga Nordost (Hertha II mal ausgenommen). Vielleicht erreichen wir in dieser Kategorie ja noch bis Jahresende auch den Platz, den unsere 1. Mannschaft einnimmt, nämlich Dritter? Zwickau und Halle gilt es, dazu zu überholen. Ich erinnere in dem Zusammenhang nur daran, dass Weihnachten vor der Tür steht.

Und den Platz an der Sonne heben wir uns spätestens für das Jubiläumsjahr 2026 auf. Ich bin mir sicher, dass den Machern im Verein noch was einfallen wird, um dieses ehrgeizige Ziel anzukurbeln.

Am 18. Januar können und sollten übrigens alle, nicht nur die neuen Mitglieder, bei der Mitgliederversammlung über den Aufsichts- und Ehrenrat und somit über die Fortführung des erfolgreichen Weges unseres Vereins abstimmen. Und durch das bald zu Ende gehende Jahr sind wir ja quasi noch im Wahlmodus.

Euer Hütte

26.11.2024 \ FC RWE e.V.